Tag 24 - Being a modern pilgrim - with or without Google maps ;-)

Heute ist der 10. Tag meiner Pilgerreise und mal Zeit für ein kleines Zwischen-Resümee.

Am 8. April bin ich am Vormittag in Porto auf dem Camino Portuguese Da Costa gestartet.

Der Küstenweg soll für Anfänger im Pilgern und von der Schwierigkeit des Wanderns ein entspannter Weg sein.

Das ist der Weg aus meiner Sicht auf jeden Fall!

Es kommt anfangs einem Prommenieren gleich oder wie man auch immer das Pilgern bzw. Schlendern auf einer Prommenade bezeichnen mag.

Wechselt sich dann für eine recht lange Zeit auf einem Holz-Weg mit vereinzelten Ausreißern durch Sand und Wasser ab.

Wirkliche Waldabschnitte kommen nur sehr wenige bzw. sehr viel häufiger erst ab Baiona. Und ab Redondela wird es auch langsam bergiger, mit ziemlich steilen Abschnitten.

Da wären dann teils Wanderstöcke hilfreich, die ich nicht dabei habe.

Auch die Notwendigkeit von Wanderschuhen ergibt sich nur teilweise. Wer in Sandalen wandern kann, könnte das sicherlich auch auf diesem Wege - Hauptsache bequeme Schuhe mit denen sich individuell 15 - 30 Kilometer oder auch mehr am Tag laufen lassen.

Es hat bisher an 2 Tagen mal etwas Regen bzw. Nieselregen für ein paar Stunden gegeben - also ist ein leichtes Regen-Cape für den Rucksack oder für einen Selbst eine gute Idee. Allerdings geht auch ein Regenschirm ;-) - dabei die steile Küstenbrise nicht außer Acht lassen!

Über weitere Punkte wie Rucksack und Gewicht schreib ich mal zum Abschluss. Das füllt eine ganze Geschichte!

Wurde erst heute wieder von einem deutschen Pilger von der Seite angesprochen, dass ich doch recht viel Gepäck dabei hätte. Was soll ich dazu sagen, Hauptsache ich kann es tragen ;-P

Das Pilgern von Ort zu Ort und sich abends für eine Herberge oder anderes zu entscheiden ist ebenfalls eine sehr individuelle Angelegenheit bzw. auch ortsabhängig.

Ohne einen genauen Plan, wo Schlafmöglichkeiten sind, bin ich los gezogen. Ebenfalls hatte ich auch nur einen groben Überblick über die Etappen und dortige Herbergen. Am 1. Infopunkt in Matosinhos hab ich mir eine Karte geben lassen - für die Kurzentschlossenen. Viele haben einen kleinen Reiseführer bei sich - ist ja wieder Extra-Gewicht - muss so einfach und leicht wie möglich sein.

Die 'Albergues de Peregrinos' sind in allen kleinen Orten ab Porto ausgeschildert bzw. hilft bei etwas Orientierungslosigkeit auch Google Maps, wenn man weiß, wonach man suchen darf. Diese kann man telefonisch oder per WhatsApp kontaktieren und fragen, ob noch Plätze frei sind oder auch einfach ohne vorherige Anfrage hin und schauen, ob es klappt. Das ist zum Teil vom eigenen Typ abhängig, wie man pilgern mag und auch kann. Für einige, auch teils Geh-beeinträchtigte Pilger*innen ist eine gewisse Planungssicherheit im Voraus wichtig statt am Ende noch 10 Kilometer weiter laufen zu dürfen, weil alles voll ist.

Bis Caminha, der letzte Pilgerort in Portugal, hatte ich keine Reservierung oder Buchung vorgenommen. Am Anfang lässt sich einigermaßen einschätzen bzw. auch in den Herbergen erfragen, wie viele Pilger*innen momentan unterwegs sind.

Am 1. Abend aus Porto gestartet, hab ich die Herberge in Vila Cha genommen und wir waren zu Viert, von ingesamt über 20 Betten. Sehr überschaubar! Diese Herberge hatte definitiv die beste Ausstattung, wie einen Teil mit Vorhängen für etwas mehr Ruhe und Rückzug!

Hier kommt es letztlich auch noch auf die Monate an, wo gepilgert wird und der Portugiesische Weg ist noch immer weniger besucht als der Camino Francés.

In Portugal kann man sogar ab Lissabon pilgern, hier ist allerdings etwas mehr Planung nötig, da dieser noch weniger mit Albergues ausgestattet ist und sehr, sehr wenige Pilger*innen unterwegs sind.

Carmen und Tamara, aus Deutschland, haben mir erzählt, dass sie in den 16 Tagen von Lissabon nach Porto nur etwas 20 weiteren Pilger*innen begegnet sind. Also hier hat man noch mehr Zeit für sich. Marie hatte mir ähnliches erzählt, sie hatte sogar eine Herberge eine Nacht für sich allein.

Für die Herbergen ist zu erwähnen, dass diese alle zwar sehr günstig sind - zwischen 10 - 12 € für eine Nacht. Bei den einen bekommt man Bettwäsche und sogar ein Handtuch, bei den anderen einen Einmal-Bezug für die Matratze/Kopfkissen und benötigt einen Schlafsack sowie Handtuch. Der Service für das gezahlte Geld ist sehr variierend.

Mal hat man warmes Wasser, mal darf man sich in kalt duschen üben - brrr! Was bei den momentanen Außentemperaturen von über 20 Grad kurzzeitig in Ordnung ist und sogar erfrischend für den müden Körper und Geist.

Was gehört noch in den Rucksack:

- Hirschtalgsalbe für die feine Fußhaut - zumindest eine gute Empfehlung meinerseits und dank einer ehemaligen Kollegin umgesetzt

- Ohropax, wenn man Albergues wählt -> Schnarch-Gefahr recht hoch und auch morgens um halb Fünf durch Geraschel wach zu werden

- Kernseife oder Waschpaste für die Handwäsche -> die meisten Herbergen habe keine Waschmaschine, eher Hostels oder öffentliche Lavandarias

- Sonnencreme und ne Sonneschutz für den Kopf ist empfehlenswert

Weitere Zusammenfassung kommt zum Schluss...

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