Tag 4 - Riesen Paprikas in Barcelona

In Barcelona angekommen, gab es selbst im Bus-Terminal Bauarbeiten, wodurch ich einmal im Kreis gelaufen bin, bis ich über die Einfahrt der Busse endlich den Terminal verlassen konnte. Da es schon kurz vor 0 Uhr war, versuchte ich mit dem Nachtbus zum Hostel zu kommen, aber nichts da. Dieser war überpünktlich und fuhr mir vor der Nase weg. Also wieder zurück Richtung Terminal und die Metro nehmen. Wieder an den Ticket-Schalter, um durch die automatischen Barrieren zu kommen. Einmal noch die falsche Richtung der Metro gewählt und damit wieder ein paar Treppen extra hoch und runter. Hauptsache mal demnächst ankommen, dachte ich bei mir.

Die Metro war für die Uhrzeit noch sehr gut gefüllt. Die Menschen haben Musik gehört - ohne Kopfhörer, telefoniert und kamen vom Shopping.

An der richtigen Metro-Station angekommen, navigierte mich Google Maps wieder durch die nächtlichen Straßen Barcelonas.

Irgendwer meinte zu mir, meide die kleinen Gassen in der Nacht. Die Gasse, die ich wählte, fühlte sich klein an, denn wer weiß schon in einer fremden Großstadt, was ne kleine Gasse ist. Also lief ich die Gasse mit etwas Unbehagen entlang. Mit jedem Meter hinein, kamen zum Glück Menschen aus verschiedenen Richtungen, auch Reisende mit Koffer und ein Platz mit vielen feiernden Menschen kam zum Vorschein. Schon fühlte ich mich wieder wohler und kam sicher beim Hostel an.

Mittlerweile kontaktieren viele Hostelbetreiber die Reisenden per WhatsApp somit hatte ich den Türcode und kam zu kurz vor 1 Uhr nachts im Hostel an.

Dank meiner Ohropax konnte das Schnarchen einiger Herren im Mixed Room gedämpft werden. Ach ja und Käsefüße-Geruch inklusive! Zum Glück konnte ich ausschlafen - denn für Barcelona hatte ich keinen wirklichen Plan. Die Stadt bietet zwar viel zum Anschauen, aber auf Sightseeing hatte ich wenig Lust.

Also kam ich am nächsten Vormittag mit Louis vom Hostel ins Gespräch. Er empfahl mir mit der Bahn nach Castelldelfes zu fahren - da ich an den Strand wollte und im Mittelmeer baden.

Vamos a la playa! Me, myself and I bzw. korrekterweise heißt es auf Spanisch 'Voy a la playa' - rein in die Bahn war auch zunächst mit Ticketschalter und Stress verbunden, da die Menuauswahl wenig intuitiv war. Zum Glück sind viele Hilfsbereite am Bahnhof Barcelona Sants vorhanden, die schnell mal wissen, welcher Weg der Richtige ist, um ein 12 Stunden Ticket zu kaufen. Dann ging allerdings die Lesefunktion des Automaten nicht, also ran an den nächsten Automaten, wo man die Karte noch wie früher in das Lesegerät rein schiebt statt nur auflegt.

Hast du Karte, Münze oder Schein, für alles haste ne Automaten, kannste ne Ticket kaufen oder lass es einfach sein ;-) Schön die Wahl zu haben!

Also wenn wir uns in Deutschland über etwas leicht herunter gekommene Regionalbahnen aufregen, so geht das in Spanien noch einen Zacken schärfer. Den Bahnen hat man von Außen ihre Reparaturen richtig angesehen und auch von Innen gab es bei diesem Exemplar nur geringfügig Komfort in Form von hohen Sitzen oder geputzten, unzerkratzten Fenstern.

In Castelldelfes angekommen, ging es dann für mich im 30 minütigen Fußmarsch zum Strand. Einbischen hatte ich mir die Plaza so vorgstellt - betonierter, ohne Schatten, zum Flanieren, für mich nicht einladender Weg. Als 'Käse' - sehr hellhäutig meine ich, benötige ich einfach auch mal ne schattiges Plätzchen. Das Wasser war noch ziemlich kalt, ca. 14 Grad Wassertemperatur - hat die Ostsee vielleicht irgendwann im Mai, Anfang Juni. Also kann es doch nicht so schlimm sein - für 3 Minuten Badevergnügen war es auszuhalten.

Erfrischt ging es dann mit einem etwas neueren Regionalzug wieder zurück nach Barcelona in die Innenstadt - Sagrada Familia wollte ich mir nach so langen Baurbeiten und Verhüllung wenigstens von Außen anschauen. In der Innenstadt kam ich mir mit meinem Wander-Outfit schon etwas fehl am Platz vor. Der Gedanke sollte mich häufiger verfolgen ;-)

Später am Abend bin ich noch durch den Parc de l'Espanya Industrial, wo sehr viele Menschen Sport getrieben haben - ob Volleyball, Squash, Basketball oder ne Runde X-Bike, es war richtig was los. Wenn es ganzjährig sehr viel wärmer und trockener ist, lädt es einfach immer wieder viele Menschen für Aktivitäten nach draußen.

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Bevor ich mich zurück zum Hostel machte, kaufte ich noch in einem kleinen Mercado Obst & Gemüse ein - in Spanien gibt es riesige Paprikas.

Mit dieser Erkenntnis ging es zurück zum Hostel und ins Bett, denn der Zug sollte 8:35 weiter nach Sevilla gehen.

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Tag 3 - C’ est Paris